Ausstellungen 2019

12.07.2019: Lesung zur Ausstellung ‚Otto und Elise Hampel – Karte bitte wandern lassen!‘

‚Wer waren Otto und Elise Hampel? – eine Lesung für zwei Sprecher‘. Das ist der Titel einer Lesung am Freitag, 12. Juli 2019 um 17:00 Uhr in der Universitätsbibliothek Paderborn, die Christian Winterstein zusammen mit Dr. Friedrich Markewitz vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft hält.

Die Lesung beleuchtet die Berliner Widerstandskämpfer und ihren Kampf gegen die Nazi-Diktatur aus der Perspektive der überlieferten Gestapo- und Nazijustiz-Akten und aus der Perspektive der literarischen Verarbeitung ihres Schicksals im Roman "Jeder stirbt für sich allein" von Hans Fallada (posthum 1947 erschienen). Die Entstehungsgeschichte des Romans, Textpassagen aus "Jeder stirbt für sich allein", Form und Inhalt der Widerstandsschriften sowie die Frage, was können wir heute von den Hampels lernen, stehen im Mittelpunkt der Lesung. Es wird ein differenziertes Bild des Arbeiterehepaars und der Zeit, in der sie lebten, vermittelt. Während der Lesung werden einige der überlieferten Postkarten und Flugzettel gezeigt.

Die Lesung resultiert aus der Arbeit an dem Ausstellungsprojekt "Otto und Elise Hampel - Karte bitte wandern lassen!", das seit 2015 durch die Bildungs-, Kultur- und Museumslandschaft wandert und bis zum 23. Juli in der Universitätsbibliothek Paderborn gezeigt wird.

Kontakt: Christian Winterstein, E-Mail: info@christianwinterstein.de

04.-30.07.2019: Otto und Elise Hampel – Karte bitte wandern lassen! Ausstellung in der Universitätsbibliothek Paderborn

- Die Ausstellung wurde bis zum 30. Juli verlängert. -

Erinnerung an ein Arbeiterehepaar, das im Nationalsozialismus Widerstand geleistet hat.

Vom September 1940 bis zum September 1942 riefen Otto und Elise Hampel mit Postkarten und Flugzetteln zum Widerstand gegen das Nazi-Regime und zur Beendigung des Krieges auf. Über 200 Widerstandsschriften verteilte das Arbeiterehepaar in Treppenhäusern, Briefkästen und Hauseingängen – vorwiegend in der Nähe ihres Wohnortes in Berlin-Wedding. Im September 1942 wurden Elise und Otto Hampel denunziert und im darauffolgenden Monat verhaftet. Der "Volksgerichtshof" verurteilte die beiden im Januar 1943 zum Tode. Am 8. April 1943 wurden sie in der Hinrichtungsstätte Plötzensee ermordet.

Christian Winterstein (Bremen) erinnert jetzt in Paderborn mit einer Ausstellung an das mutige Ehepaar. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die vom 4. bis zum 23. Juli in der Universitätsbibliothek zu sehen ist, stehen fotografische Reproduktionen der überlieferten Untergrundschriften. Daneben werden Alltagsfotografien von den Hampels sowie Dokumente der Verfolger aus den überlieferten Gestapo- und Nazijustizakten gezeigt. Beleuchtet werden der Lebensweg der Hampels, ihre Motivation zum Einstieg in den aktiven Widerstand sowie ihr Sterben in Plötzensee.

Mit seiner Ausstellung möchte Christian Winterstein daran erinnern, dass es Menschen gegeben hat, die in einer gesellschaftlichen Umgebung, die von Anpassungsdruck und barbarischer Herrschaft geprägt war, das Empfinden für Gerechtigkeit nicht verloren haben; die, allein und auf sich gestellt, den Mut und die Hoffnung gefunden haben, Widerstand zu leisten.

Was können wir heute von den Hampels lernen? Das ist eine zentrale Frage der Ausstellung, mit der Christian Winterstein seit 2015 durch die Bildungs- und Kulturlandschaft wandert. Seit 2018 wird die Schau von der Hans-Fallada-Gesellschaft e.V. auf Wanderschaft geschickt. Dies ist kein Zufall. Hans Fallada verarbeitete das Schicksal der Hampels in seinem Roman 'Jeder stirbt für sich allein' (posthum 1947 erschienen).

Die Universitätsbibliothek Paderborn ist die neunte Station der Ausstellung. Ausstellungsnehmerin ist Prof. Dr. Britt-Marie Schuster vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, die das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt 'Heterogene Widerstandskulturen: Sprachliche Praktiken des Sich-Widersetzens von 1933 bis 1945' leitet. Die Idee, die Ausstellung nach Paderborn zu holen, kam von ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Katrin Schubert,  die ihre Doktorarbeit über die Widerstandsschriften von Otto und Elise Hampel schreibt.

Eröffnet wird die Ausstellung am 3. Juli 2019 um 17:00 Uhr. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Begrüßung: 

Dr. Dietmar Haubfleisch (Leitender Bibliotheksdirektor, Universitätsbibliothek Paderborn)

Grußworte: 

Prof. Dr. Britt-Marie Schuster (Germanistische und Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Paderborn)

Einführung: 

Christian Winterstein (Kurator der Ausstellung, Bremen)

Vortrag: Katrin Schubert (Germanistische und Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Paderborn); Titel: "Hitler dieser Blutdürstige" – Anmerkungen zum Sprachgebrauch Elise und Otto Hampels

Die Ausstellung ist bis zum 23. Juli während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek zu sehen: Montag bis Freitag: 7:30 bis 24:00 Uhr, Samstag bis Sonntag: 9:00 bis 21:00 Uhr.

Kontakt: Christian Winterstein, E-Mail: info@christianwinterstein.de / Katrin Schubert, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Paderborn, E-Mail: katrin.schubert@uni-paderborn.de

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08.-26.05.2019: "Pläne und Träume – neu zugewanderte Jugendliche erzählen". Fotoausstellung in der Universitätsbibliothek Paderborn

Unter dem Titel "Pläne und Träume – neu zugewanderte Jugendliche erzählen" stellt das Projekt "Betreutes Berufsfeldpraktikum: Sprachbegleitung Geflüchteter" des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Arbeitsbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der Universität Paderborn Portraits von neu zugewanderten und geflüchteten Berufsschülerinnen und Berufsschülern in der Universitätsbibliothek aus.

Die ausdrucksstarken Portraits, die vom Paderborner Art-Fotografen Juan Zamalea geschaffen wurden, geben einen Einblick in das Leben der jungen neu Zugewanderten. Die Jugendlichen offenbaren in den Bildern, was sie beschäftigt und welche Ziele sie in ihrer neuen Heimat Deutschland verfolgen.

Gezeigt wird im Rahmen der Ausstellung auch ein Kurzvideo. Dieses entstand auf der Basis von Interviews mit den Schülerinnen und Schülern, konzipiert und durchgeführt von einer Lehramtsstudentin, die ihr Praktikum im Projekt "Sprachbegleitung Geflüchteter" absolvierte. Unterstützung beim Videodreh und Schnitt leistete dabei Thomas Stolcis aus dem Profilstudium "Medien und Bildung" der Universität Paderborn.

Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, dem 8. Mai, um 15:00 Uhr im Eingangsbereich der Universitätsbibliothek Paderborn. Sie kann bis zum 26. Mai während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besucht werden: Montag bis Freitag: 7:30 bis 24:00 Uhr, Samstag bis Sonntag: 9:00 bis 21:00 Uhr (an gesetzlichen Feiertagen geschlossen).

Kontakt Ausstellung: Magdalena Can, Projekt "Betreutes Berufsfeldpraktikum: Sprachbegleitung Geflüchteter" (Leitung: Prof. Dr. Constanze Niederhaus), Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Paderborn, E-Mail: magdalena.can@upb.de.

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29.04.-08.05.2019: "Ich schenke Dir ein Gedicht" – Die Universitätsbibliothek präsentiert die Lyrik-Empfehlungen der Jahre 2018 und 2019

Einmal mehr möchte die Universitätsbibliothek Studierenden und Mitarbeitenden, Besucherinnen und Besucher wieder für Lyrik begeistern und mit ausgewählten Lyrikbänden der Jahre 2018 und 2019 'Gedichte verschenken'.

In einer kleinen Ausstellung werden deutschsprachige und ins Deutsche übersetzte Gedichtbände präsentiert, die Lyrikexperten der  Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett, des Hauses für Poesie, des Deutschen Bibliotheksverbands und des Deutschen Literaturfonds als besonders herausragend erachtet haben.

Die Ausstellung kann vom 29. April bis 8. Mai 2019 während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek im Foyer besucht werden: Montag bis Freitag: 7:30 bis 24:00 Uhr, Samstag bis Sonntag: 9:00 bis 21:00 Uhr.

Auf der Website "Lyrik-Empfehlungen" finden Sie ausführliche Informationen zu den einzelnen Gedichtbänden.

07.-20.02.2019: Joint ArtVenture - Fotografische Begegnungen

Studierende des Faches Kunst und Menschen mit Behinderung aus dem Begegnungszentrum Pontanus-Carré, Bethel.regional haben sich im Sommersemester 2018 fotografisch mit der Universität Paderborn auseinandergesetzt. Die entstandenen Fotografien werden nun in der Universitätsbibliothek Paderborn gezeigt.

Es war das zweite inklusive Projekt, das beide Gruppen mit dem Ziel, Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu initiieren, realisiert haben. Im Mittelpunkt stand der Austausch über die individuellen Wahrnehmungen und der unterschiedliche Fokus auf ein gemeinsames Objekt – die Universität Paderborn.

Die Ausstellung kann vom 7. bis 20. Februar 2019 während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besucht werden: Montag bis Freitag: 7:30 bis 24:00 Uhr, Samstag bis Sonntag: 9:00 bis 21:00 Uhr.

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08.-27.01.2019: SPUREN - das Leben junger Strafgefangener in der JVA Hövelhof

Zum Jahresanfang zeigt die Universitätsbibliothek Fotografien des Paderborner Fotografen Oliver Kleibrink. Neun Monate tauchte Kleibrink in das Leben junger Strafgefangener in der Justizvollzugsanstalt Hövelhof ein. In seiner Fotoreportage geht er der Frage nach, inwiefern der Haftalltag das Wollen und Können der Inhaftierten im offenen Vollzug beeinflusst. Die Fotografien liefern Antworten, gewähren außergewöhnliche Einblicke und dokumentieren auffindbare Spuren. Außerdem werden Schwierigkeiten sichtbar, mit denen sich sowohl Häftlinge als auch Bedienstete der JVA Hövelhof konfrontiert sehen.

In einfühlsamen Bildern kommt der Fotograf seinen Protagonisten sehr nahe, begleitet sie selbst in privaten, teilweise intimen Situationen und bewahrt dennoch ihre Würde. Nie geht es ihm um ihre Bloßstellung (sie bleiben für den Betrachter unerkannt), sondern um sensibles Einfangen von Gefühlslagen als Zeugnis einer substanzreichen Auseinandersetzung und Wertschätzung seines Gegenübers.

Die gezeigten Fotos finden sich in dem von Florian Söll herausgegebenen, in diesem Jahr erschienenen Bildband "SPUREN - das Leben junger Strafgefangener in der JVA Hövelhof" wieder. Die Ausstellung steht in engen Bezug zum germanistischen Seminar 'Lager und Gefängnis in der Literatur' von Dr. Stephanie Willeke, in dem Oliver Kleibrink als Gast sein Werk vorstellen wird.

Die Eröffnung findet am Dienstag, dem 08.01.2019 um 17:00 Uhr statt. Anschließend kann die Ausstellung bis zum 27.01.2019 während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besucht werden: Montag bis Freitag: 7:30 bis 24:00 Uhr, Samstag bis Sonntag: 9:00 bis 21:00 Uhr.

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