Margarete Schrader (NL 802)

Die Paderborner Schriftstellerin Margarete Maria Elisabeth Schrader (Pseudonym: Iris Perlmutt) wurde am 7. April 1915 in Paderborn als Tochter des Kaufmanns Carl (Karl) Schrader und seiner Frau Maria, eine ehemalige Sopranistin, geboren. Margarete Schrader war Schülerin des Paderborner Lyzeums, das sie 1931 nach der 11. Klasse mit der Obersekundareife abschloss. Später besuchte sie die Religionshochschule Elkeringhausen/Winterberg, eine katholische Erwachsenenbildungseinrichtung im Deutschen Reich. Dort erhielt sie im Jahr 1938 die Missio Canonica, eine kirchliche Lehrbeauftragung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann ihre literarische Tätigkeit, zunehmend bestimmt von religiöser Thematik. Sie veröffentlichte Texte und Gedichte in den regionalen Zeitungen Paderborns, später arbeitete sie für verschiedene Zeitschriften u. a. für "Christ in der Gegenwart", für die "Frankfurter Hefte" sowie die "Warte - Heimatzeitschrift für die Kreise Paderborn und Höxter". Bis zu ihrem Tod am 24. Januar 2001 wohnte und arbeitete sie in ihrer Geburtsstadt.

In ihrem Testament bestimmte die Paderborner Schriftstellerin die Universität Paderborn zur Haupterbin. Die Universität hatte sich in dem Zusammenhang verpflichtet, mit dem ererbten Vermögen sowohl für das literarische Erbe von Margarete Schrader Sorge zu tragen als auch die Literatur in der Region Westfalen zu unterstützen. Zur Förderung der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen wurde eine Stiftung errichtet, aus deren Mitteln seit 2003 der mit 8.000 Euro dotierte Margarete-Schrader-Preis verliehen wird. Eine Kommission unter dem Vorsitz von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Steinecke wählt alle drei Jahre Literaten aus, die in der Region Westfalen geboren wurden bzw. deren Leben und Arbeiten durch die Region Westfalen geprägt sind. Aus den Mitteln der Stiftung werden außerdem herausragende studentische Arbeiten ausgezeichnet und literarische Projekte der Universität Paderborn gefördert.

Im Jahr 2007 hat PD Dr. Petra Renneke die zentralen Werke Margarete Schraders in einem Band neu herausgegeben, Prof. Dr. Hartmut Steinecke versah ihn mit einem Nachwort. Im August 2013 übergab Prof. Dr. Hartmut Steinecke den schriftlichen Nachlass von Margarete Schrader in die Verantwortung des Universitätsarchivs Paderborn, wo er seitdem dauerhaft verwahrt wird.

Im Nachlass befinden sich die literarischen Schriften und Texte sowie die Gedichte in ihren verschiedenen Fassungen, ebenso diverse Korrespondenz von und mit Margarete Schrader. Auch die Druckschriften und Bücher, die Margarete Schrader gesammelt hat, gehören zum Nachlass. Sie haben vornehmlich regionalen und religiösen Bezug.  Die Veröffentlichungen über die Schriftstellerin und ihre Werke sind gleichfalls Bestandteil des Nachlasses, dabei haben die Bearbeiter der "Gesammelten Werke" den Nachlass mit ihren Arbeitsmaterialien angereichert.

Im Bestand Audiovisuelle Medien des Universitätsarchivs befindet sich ein Interview mit Margarete Schrader, das Otmar Allendorf, Leiter der Volkshochschule Paderborn, anlässlich ihres 80. Geburtstages geführt hat (9/904 AVM, Nr. 115). Die Fotos und Bilder, zum Teil Illustrationen in den Veröffentlichungen von Margarete Schrader, sowie unbeschriebene Postkarten wurden als Teil des Nachlasses der Fotosammlung (9/900, 77-2685 bis 77-2691) des Universitätsarchivs zugeordnet.

Im Nachlass von Carl Schrader, Margarete Schraders Vater, der nach ihrem Tod dem Stadtarchiv Paderborn übergeben wurde, befinden sich außerdem noch einige persönliche Unterlagen von Margarete Schrader.

Ausführliche Angaben zur Person und zum Werk Margarete Schrader finden sich im Westfälischen Autorenlexikon, Bd. 4, Paderborn 2002, S. 739-742. Die Angaben sind auch online abrufbar unter der URL: https://www.lexikon-westfaelischer-autorinnen-und-autoren.de/autoren/schrader-margarete-maria-elisabeth/; Stand: 10. September 2015.

Als Anlage im Findbuch ist das von Prof. Dr. Hartmut Steinecke und PD Dr. Petra Renneke erstellte Werksverzeichnis von Margarete Schrader angefügt (Kopie aus NL 802, Acc. 2015/003, Nr. 34). Da der Nachlass Prof. Dr. Steinecke übergeben wurde, liegt der Schriftwechsel über die Nachlassübergabe und denen daraus sich ergebenden Verbindlichkeiten, im Institut für Germanistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie bei der Hochschulverwaltung.